Der Reichtum das alt - ägyptische Reiches beruhte nach neuesten Erkenntnissen nicht auf Landwirtschaft ( wie auch? ), sondern auf der brutalen Kolonialisierung und Ausbeutung der Güter des afrikanischen Tropengürtels, vom Horn von Afrika bis in den Tschad: Pflanzliche Rohstoffe, Gold, Kupfer, Halbedelsteine, Elfenbein, Straußenfedern. Ihr Reich galt den alten Ägyptern als Hort der Ordnung und der Sonne, die Gebiete drumherum als satanisches Durcheinander.
Transportiert wurden die Güter über den Nil, der eine von zwei Transportwegen durch die Wüste darstellte. Der zweite war ein beschwerlicher Schmuggelpfad der Beduinen weiter westlich am Rande der libyschen Sandwüste entlang.
Auf der anderen Seite erlaubte seit etwa 117 vor Christus die Entdeckung der Monsunwinde sogar den Handel mit Indien auf dem Seeweg über das Rote Meer.
[ Deshalb war die Eroberung Ägyptens für die Römer wichtig, als Eingang zu Roten Meer jenseits der Sinai-Halbinsel. Diese konnten deshalb auch an der strategisch wichtigen Landenge in Israel bzw. Judäa keinen Ärger gebrauchen und zerstörten es nach einigen Aufständen etwa 100 nach Christus so vollständig wie sie Karthago zerstörten.]
Nach einem der siegreichen Feldzüge gegen die Nubier wurden bei Abu
Simbel 22 Meter hohe
Sitzbilder in den Fels gemeißelt. 'Wie überlebensgroße
Mahnwachen blickten die Kolosse tief ins nubische Kolonialgebiet'
Geologische Datierungen an der Sphinx in Ägypten ergaben ein Alter der
Sphinx von 10500 v. Chr., also
vor rund 12 000 Jahren. Damals
blickte die Sphinx auf das Sternbild des Löwen,
ihr Ebenbild ( der Kopf der Sphinx wurde später neu gestaltet ),
und die Anordnung der Pyramiden stimmten mit denen der Sterne im
Sternbild des Orion aus der Zeit überein,
dessen Zeitalter gerade begann. Um diese Zeit ergaben sich aus dem Ende der
Eiszeit gewaltige Überflutungen, auch des Nildeltas.
Wenn das stimmt, wäre die ägyptische Kultur im Ansatz schon sehr alt und hätte
einen langen Vorlauf an Traditionen gehabt und wäre nicht wie bisher vermutet vor
3000 Jahren quasi aus dem Nichts entstanden. Ihre Vorläufer kämen aus
der Steinzeit.
Überdimensionale Abbildungen
des Himmels und der eigenen Mythen sind da nicht ungewöhnlich,
wie die Scharr-Bilder der Indios auf der Nazca-Hochebene zeigen.
Vor 120 000 Jahren war Grönland anscheinend eisfrei; danach setzte
die Vereisung ( und damit die Absenkung des Meeresspiegels und die Bildung
von Landbrücken ) ein.
Vor 12 000 Jahren endete die Eiszeit und
die Temperatur schnellte in wenigen Jahren um 5 Grad in die Höhe,
in Verbindung mit mehr vulkanischer Asche als in den letzten
100 000 Jahren. Das ergaben Messungen von Bohrkernen aus
Grönland.
Eis von über Tausend Metern Dicke schmolz in
wenigen Jahren.
In Nordamerika starben nach den Knochenfunden vor etwa 12 000 Jahren,
also etwa um 10500 v. Chr., plötzlich und innerhalb weniger
Jahrzehnte alle Großtiere bis hinunter zur Größe eines Koyoten
aus, so Mammut, Tiger, Kamel, Nashorn.
3sat TV, 1. 11. 2007 / 20. 15:
Die Theorie des Robert Bauval ( ergänzt )
*Jede Störung der Ordnung ruft göttlichen Zorn auf die Menschen
herab*
Und um die göttliche Ordnung zu erhalten, richteten sie ihre Tempel und Observatorien nach der scheinbaren Verschiebung der Sterne am Himmel immer neu aus. So blieb die ägyptische Kultur einerseits über drei Jahrtausende relativ konstant und unverändert bestehen; und wir können andererseits diese Verschiebung der Achsen über drei Jahrtausende hinweg heute noch nachmessen.
Das ägyptische Jahr begann zuerst mit dem alljährlichen
Aufgang des Sirius, dem hellsten Fixstern am Himmel, über dem
Horizont im Osten, nach seinem verschwinden unter dem Horizont siebzig Tage
zuvor - zusammen mit der Sommersonnenwende gegen Ende Juni und damit
Zeitgleich mit der einsetzenden Nilflut, mit der auch das alte
Ägypten jährlich wiedergeboren wurde.
Die Tempel wurden so ausgerichtet, daß mit ihrer Hilfe der Zeitpunkt des Aufgangs des Sirius bestimmt und beobachtet werden konnte. Sie waren Fixpunkte und - Achsen in einem Kalender aus Stein von der Größe ganz Ägyptens entlang des Nils. Mit der Veränderung der Sternen - Achsen über die Jahrtausende verschoben sich auch die Achsen dieser Bauwerke.
Die alten Ägypter rechneten wie alle vergleichbaren Völker bis zur Einführung der Schaltjahre durch Julius Cäsar ( ca. 50 vor Christus ) mit exakt 365 Tagen im Jahr, da Vierteltage im Kreislauf der göttlichen Ordnung nicht vorgesehen waren. Durch das Weglassen der jährlichen 1/4 Schalttage bewegte sich der Jahresanfang ( das Neujahrsfest ) wie eine tickende Uhr alle vier Jahren um einen Tag vom Sommeranfang, also dem Einsetzen der Nilflut, hinweg. Wenn ein Ägypter damals etwa 28 Jahre alt wurde, so hatte er in seinem Leben bereits 7 x 4 Tagen im Jahresanfang zu beobachten, also eine Verschiebung von einer Woche.
Nach 2 x 365 Jahren, also nach 730 Jahren, fand dadurch das Neujahrsfest nicht mehr zur Sommersonnenwende, sondern zur Wintersonnenwende statt, und erst nach 4 x 365 Jahren, also erst nach 1460 Jahren ( dem Isis - oder von den Griechen so genannten Sotis - Zyklus ) fiel es wieder mit der Sommersonnenwende zusammen, und damit den Beginn einer neuen Zeitrechnung auszulösen und zu markieren - der Wiederkehr des Phönix, der Wiedervereinigung vom Aufgang der Sonne und Aufgang des Sirius und der Beginn der Nilflut, und damit der Wiedervereinigung von Sonnengott Rah und der Göttin Isis.
Genau dieses geschah nach alten griechischen Berichten im Jahre
139 n. Chr. Das läßt folgendes vermuten(!):
( Die Temperaturschwankungen über die Jahrtausende sind zwar so nicht genau, aber ihre grobe Übereinstimmung mit einem derart von Menschen berechneten Zyklus ist schon verblüffend, ebenso wie mit dem Wechsel der historischen Zeitalter )
Und noch etwas:
Da die Ägypter ihre Bauten über die Jahrhunderte und Jahrtausende
genau nach den Sternen, insbesondere dem Sirius, ausrichteten, drehten sich
auf Grund der Präzessionsbewegung der Erdachse
deren Grundrisse unter dem Sternenhimmel hinweg und verschoben sich auf diese
Weise nach und nach.
Aus dieser Verschiebung der Achsen berechneten die Ägypter selbst, wie auch die Maya, schon womöglich eine noch viel älteren und größeren Zyklus, der 26000 Jahre dauern würde - die Dauer der Präzession - und dessen Beginn der Anfang des Seins, also die Schöpfung wäre - zumindest die Schöpfung Ägyptens. Und sie legten diesen Zeitpunkt auf etwa um 10500 v. Chr. fest.
Die rätselhafte Sphinx, ein riesiger steinerner Löwe mit einem für den Körper zu kleinen, also möglicherweise erst später aus dem ( vielleicht bereits verwitterten? ) Löwenkopf herausgearbeiteten Menschen - oder Pharaonenkopf ( mit dem Kopftuch aus dem Überrest der Löwenmähne ), schaut genau nach Osten, wo die Sonne immer zur Tagundnachtgleiche aufgeht. Und sie schaut genau auf den Punkt im Himmel, wo auf Grund der Präzession der Erdachse um 10500 v. Chr. die Sonne im Zeichen des himmlischen Löwen aufging, im Sternbild des Löwen, und der Sirius zum ersten mal über dem Horizont erschien. Die selbe Himmelskonstellation ergab sich etwa 8000 Jahre später, um 2500 v. Chr..
Damals hätte sich, von einem bestimmten Punkt aus gesehen, nämlich vom Tempel und Observatorium Letopolis, 30 km nördlich der Cheopspyramide, deren Spitze im Übrigen wahrscheinlich vergoldet war wie die der anderen Pyramiden und anderer Tempelbauten auch ( vergleichbar noch den heute den Tempeln und Pagoden in Südostasien - wobei sich die Frage stellt, warum ausgerechnet einzig die ehemals vergoldeten Spitzen von der ehemals vollständigen Verkleidung der Pyramiden mit Kalkstein erhalten geblieben sind ), der Nil nachts am Himmel in der Milchstraße gespiegelt ( vielmehr umgekehrt ), und die Pyramiden von Gizeh ( obwohl erst fast 8000 Jahre später, 2780 v. Chr., gebaut ) hätten im selben Abstand und Winkel dazu die drei Sterne im Gürtel des Orion nachgebildet.
[ NB: Die Plejaden hießen im Alten Ägypten "Khema" - Ägypten selber "Das Land Khem". Sie galten als das Zentrum des Universums, um das sich alles drehte. Einmal alle 26000 Jahre befinden sich die Plejaden direkt über der Spitze der großen Pyramide, zuletzt 2141 v. Chr. ]
Zusammen mit anderen Bauten ergäbe sich ein genaues Abbild des Himmels um etwa 10500 v. Chr., also vor ca 12500 Jahren - dem abrupten Klimawandel am Ende der Eiszeit ( wenn es keine Gletscher mehr gibt, fließt im Sommer kein Schmelzwasser mehr die Berge hinab, und die Lufttemperatur schwankt stärker - sobald der Puffer eines Eispanzers geschmolzen ist, ändert sich das Klima dramatisch innerhalb weniger Jahrzehnte! ) und, neben der Entstehung von Ost - und Nordsee, also der Überflutung des nordeuropäischen Kontinentalschelfes, der erstmaligen Überflutung des Nilbeckens in Ägypten durch den im Klimawandel neu entstandenen weißen Nil aus dem Ruwenzori - Gebirge Zentralafrikas.
So weit dachten und rechneten die alten Ägypter, als sie zehntausend Jahre später den damaligen Himmel auf der Erde nachbildeten - eine fast unglaubliche Leistung, die von Fachleuten bezweifelt wird.
Das war also das Paradies.
Wieder zu besichtigen im Jahre 14500 nach Christus, wieder in 12500 Jahren, wenn sich, wieder einmal, der Nil nachts am Himmel in der Milchstraße spiegelt ( vielmehr umgekehrt ), und die ausgeplünderten und ihrer Pharaonen beraubten Pyramiden von Gizeh ( nach insgesamt 16000 Jahren? ) tatsächlich die drei Sterne im Gürtel des Orion nachbilden.
Wenn sie dann noch stehen.
Nur wird es dann niemand mehr sehen.
Außer vielleicht ein paar tief fliegende Außerirdische.
Es gibt keine sieben Weltwunder.
Es gibt nur ein Weltwunder: Die Pyramiden von Gizeh - deren Bau vielleicht noch ein Rätsel beinhaltet.
BBC 02. 03. 2000 / VOX 22. 55 ( nicht ganz mitgekriegt und von mir interpretiert )
Die Azteken in Mexico, die wir mit Prachtbauten und städtischer
Hochkultur in Verbindung bringen, waren angeblich eigentlich gar keine
Städter, sondern Nomaden und brutale Anwender des Faustrechts, auch
innerhalb des eigenen Volkes. Sie pflegten blutige Riten und zogen teilweise
in die entvölkerten Städte der
Maya ein, deren Tempel sie
überbauten oder überbauen ließen. Die Azteken waren
es auch, die den Sonnen - und Blut - Kult mit grausamen Göttern
und Menschenopfern einführten, eigentlich eine Perversion des
ursprünglichen Glaubens der Maya und auch in deren Sinne ein
Rückfall in die Barbarei. Kommentar eines Professors: "Alle primitiven
Völker haben ein panische Angst davor, daß die Welt untergehen
könnte, wenn sie diese nicht selber in Gang halten; häufig durch
Blutopfer."
Das gilt auch für den Lauf der Sonne.
So warfen sie von den Spitzen der Tempel die verstümmelten Körper ihrer religiösen Opfer die Stufen hinab, auf einen runden, behauenen Opferstein am Fuße derselben zielend, eine angeberische, spielerische Handlung, wie Würfeln oder Murmeln. Vermutlich war ein Treffer ein gutes Omen und wurde mit Gejohle begrüßt. Sie übergossen ihren Pantheon von steinernen Götzen aber auch mit dem eigenen Blut, wofür sie sich ihre Arme und Beine durchbohrten. Sie eroberten und unterjochten alle erreichbaren fremden Völker in ihrer Umgebung, die sie mit ihrer Grausamkeit einschüchterten und tributpflichtig machten.
Aber schon die Maya opferten Menschen, um Regen herbeizurufen, und warfen an Kautschukbälle gefesselte Gefangene die Tempelstufen herab. Es half nichts. Das ganze Mayareich starb in einem elenden Bürgerkrieg, nachdem Dürre, Ausbeutung und Raubbau das Land verwüstet hatten.
Das Reich der Azteken bestand gerade mal etwa 200 Jahre, von 1300 bis 1500. In dieser Zeit gehörte ihre Hauptstadt, am selben Ort wie heute Mexiko City, damals in einem Hochgebirgs - See gelegen, der von den Spaniern über einen Tunnel entwässert wurde ( wodurch Mexiko City so richtig staubig wurde ), aber zu den größten Städten der Welt mit etwa 250 000 Einwohnern, dicht gefolgt von Tokyo in Japan. Das Europa der Spanier hatte nichts dergleichen zu bieten. Noch heute, 500 Jahre später, sind trotz der industriellen Revolution beide Städte immer noch die größten der Welt. Allerdings hat Mexiko City jetzt 25 Millionen Einwohner: das hundertfache also.
TV: 02. 04. 2000:
Macchu Picchu war eine Art Berg - Tempel, wo nicht so sehr die Sonne, sondern eigentlich die Berge, genauer: die Götter der Berge angebetet oder vielmehr ihnen gehuldigt wurden. Die Anlage ist als gigantische Sonnenuhr angelegt, wobei die umgebenden Bergspitzen die Zeiger darstellen. Der Glaube an die Berggötter existiert noch heute in Peru und beruht darauf, daß von den mächtigen Bergen alles Heil und Unheil kommt.
Seit Zeiten der Inkas beobachten Andenbauern im Juni bestimmte Sterne, um zu erfahren, wie das Wetter in einigen Monaten sein wird. Das mindestens 400 Jahre alte System der Vorhersage funktioniert tatsächlich, wie Anthropologen um Benjamin Orlove von der University of California in Davis kürzlich nachgewiesen haben. Das Augenmerk der Inka - Nachfahren gilt den Plejaden, dem Siebengestirn, das zwei Stunden vor der Morgendämmerung im nordöstlichen Horizont zu leuchten beginnt. Doch in manchen Jahren ist das Flimmern kaum zu sehen. Dann rechnen die Nachfahren der Inkas mit wenig Regen und verschieben die Aussaat ihrer dürreempfindlichen Kartoffeln um bis zu sechs Wochen. Das Studium von meteorologischen Aufzeichnungen und Satellitendaten ergab nun zweierlei: Wenn im Juni faserige Cirruswolken im Andenhimmel hängen, deutet das einerseits auf ein El - Nino Jahr: Die Regenfälle im Oktober, der üblichen Anbauzeit, bleiben dann oftmals aus. Andererseits trüben hoch stehende Cirruswolken, die man mit dem Auge gar nicht sehen kann, den Blick auf die Plejaden. Das traditionelle Sternegucken, so die Forscher, erlaubt mithin eine gute Prognose.
Kommentar: was passiert, wenn diese Prognose nicht mehr möglich ist?
Es gibt ein fast ausgerottetes Bergvolk in Südamerika, das aus den Wolken der Ostanden kommend den Inkas lange Widerstand geleistet hat. Die Inka nannten sie Chachapoya - "Die aus dem Nebelwald" oder auch "Wolkenmenschen". Sie waren als gefürchtete Krieger von hoher Statur bekannt, die Frauen als exotisch begehrt. Ihre wenigen Nachfahren sind auch heute noch weißhäutig, rothaarig oder blond mit europäischen Gesichtszügen! Auf alten Abbildungen werden sie auch mit großen Nasen dargestellt und mit einem Gesichtsteller, der als Bart interpretiert werden könnte.
Im Gegensatz zu allen anderen Andenvölkern bauten sie runde Häuser und Bergfestungen; sie hatten keine offensichtlichen Pyramidalstrukturen, weder ihren Bauten noch in der Gesellschaft. [ Die echten Ureinwohner Südamerikas bauten wie die alten Griechen eckig, nicht rund; sie kannten weder Eisen, Rad noch Töpferscheibe und überbauten ständig ihre eigenen Pyramiden zu immer höheren und wuchtigeren Bauten. Der Bogen ist, wie die Kuppel - und der Zement, das "Opus Caementitium" - in der abendländischen Kultur erst durch die Römer eingeführt worden. Die Römer benutzten das "Opus Caementitium" sogar als Straßenbelag - genauer: als Fugenmörtel, um die heute sichtbaren Lücken zwischen den Pflastersteinen ihrer Straßen zu füllen. Sie bauten sozusagen die ersten Autobahnen der Welt. Ihre Straßen waren Schnurgerade, um Material zu sparen und weil die Last - Ochsenkarren und Pferdewagen, mit denen die Stadt versorgt wurde, anders als spätere, noch keine drehbare Vorderachse hatten. ]
Vor etwa 1200 Jahren - um 800 nach Christus herum - tauchten sie in dem Gebiet der Amazonas - Quellen auf, ihre frühere Herkunft ist unbekannt. Dennoch berichteten auch die Chronisten der spanischen Eroberer einige hundert Jahre später immer wieder von "blonden, hochgewachsenen, weißhäutigen Indianern" entlang des gesamten Weges, die, so scheint es, zumindest im Inka - Reich mit den Spaniern zusammen gegen die ungeheure Übermacht der Inkas kämpften. Es waren ja nur wenige hundert Spanier als "Befreier" im ganzen Land - mehr das, was man heute "Militärberater" nennen würde.
Es scheint, daß diese "blonden Indianer" - die übrigens auch so dargestellt wurden - ebenso wie die "Nebelwäldler" durch die eingeschleppten Seuchen der Europäer fast vollständig ausgerottet wurden. Sie scheinen also nicht nur ohne Abwehrkräfte, sondern auch besonders anfällig für diese Krankheiten gewesen zu sein.
( Auch Krankheitserreger passen sich genetisch ihren Wirten an und gedeihen nicht in jeden Menschen gleich gut. Deshalb sind Kinderkrankheiten in der Kindheit auch harmloser als im Erwachsenenalter; ganze Völker können deshalb durch so "lächerliche" Krankheiten wie Mumps und Masern hingerichtet werden, wenn sie mit diesen nicht schon als Kinder in Berührung kommen. Man denke dabei nur an die Auswirkung der Röteln auf die Schwangerschaft der Frauen; und wenn auch nur eine einzige Generation nicht mehr nachwächst, stirbt ein Volk schlagartig aus.
Spiegel 42 / 2005: Auch die Nordamerikanischen Indianer wurden anscheinen
innerhalb von zwei bis drei Jahrhunderten
Ihre Artefakte und Mumien erinnern an die der Phönizier und Karthager. Es wird nun untersucht, ob es sich um von den Römern vor 2000 Jahren zusammen mit diesen aus dem Mittelmeerraum vertriebenen Kelten gehandelt haben könnte, welche in dem Zeitraum von ca. 800 Jahren den Amazonas heraufgewandert sind. Sie wurden übrigens hier wie dort der Menschenfresserei bezichtigt.
16. 12. 2000 ARTE ( erg. ) :
Die Karthager
Die Karthager waren ursprünglich aus dem Libanon ( Phönizier? ); Zimmerleute, Schiffsbauer und Purpurfärber. Für sie war das gelobte Land am Mittelmeer die damals fruchtbare Gegend in Nordafrika südlich von Sizilien um das spätere Karthago. Sie erfanden das Alphabeth. Im Grunde waren sie Händler und keine Krieger; sie ließen Söldnerheere für sich kämpfen und wurden von den Römern als 'Halunken mit häßlichen Nasen' bezeichnet. Im Grunde waren sie die ersten Kolonialisatoren Afrikas, die Gegend um Karthago die erste Kolonie; sie diente vielleicht der Getreidegewinnung.
Ihre Religion beinhaltete den Tanz um das Goldene Kalb ( Baal ) und dem in einer Höhle hinter einem Feuer thronenden kinderfressenden Gott Moloch ( ihre Kinderopfer entsprachen in etwa dem Blutopfer der Azteken ).
Sie besiedelten Nordwest-Afrika und das südwestliche Mittelmeer ( Baal / Balearen? ) inklusive Südspanien ( Cartagena = Neu-Karthago ). Damit beherrschten Sie mit der Meerenge von Gibraltar das einzige Tor des Mittelmeeres am Gebirge des 4 Kilometer hohen Atlas ( dort, wo das Himmelsgewölbe sich aufstützt ) und damit den Zugang zum Weltmeer, dem Atlantik und gerieten mit den neu aufkommenden Römern wegen Sizilien in Streit. ( - Vielleicht bedeutet der Name "Atlantis " auch nicht mehr als "Weltstadt" oder "Insel, die die Welt symbolisiert"? )
Der erste Römisch - Karthagische Krieg ging um Sizilien und dauerte über 20 Jahre. Die Römer siegten und vereinnahmten auch gleich Sardinien und Korsika von den Karthagern. Sizilien war damals eine Kornklammer des Mittelmeeres, danach des Römischen Reiches. Sie diente der Versorgung der Stadt Rom, auch nachdem die Römer ganz Nordafrika und Ägypten erobert hatten, aus denen sie ebenfalls Holz und Getreide importierten.
Die besser organisierten Römer gewannen die entscheidende Seeschlacht um das Mittelmeer ( Mare Nostrum = Unser Meer ), aber das eigentliche Unheil kam nach Hannibals Feldzug im Norden vom Süden aus der Wüste von den von ihnen beherrschten Afrikanern, die teilweise als Söldner für Karthago gekämpft hatten. Die Römer griffen ein, nicht nur wegen Sizilien; sie haßten die Karthager auch als Barbaren wegen ihrer religiösen Riten: es gab keine Blutopfer für die römischen Götter. ( Von den weltlichen Menschenopfern im Colosseum wollen wir hier einmal nicht reden. )
Karthago wurde in drei Kriegen völlig zerstört und 146 v. chr. von den Römern aus der Geschichte gestrichen und vom Erdboden getilgt, wie sie es im selben Jahr mit Korinth und später mit Israel bzw. der Stadt Jerusalem in Judäa machten. Danach beherrschten die Römer das Mittelmeer. Sowohl Karthago wie auch Korinth, beides Hafenstädte, wurden nach hundert Jahren von Rom unter Cäsar und Augustus wieder aufgebaut, so daß die heutigen Ruinen von Karthago Ruinen des wesentlich reicheren Römischen Karthago sind.
[ Der jüdische Staat hat unter dem Einfluß fremder Herrscher immer wieder aufgehört zu existieren und wurde immer wieder aufgebaut; zuletzt etwa 140 v. Chr.; Eroberung durch Pompeius - einer der interessantesten Gestalten seiner Zeit - um 63 v. Chr.; endgültige Zerstörung dann um 79 n. Chr. unter Vespasian. Dieser plünderte den Goldschatz des Tempels von Jerusalem und begann damit den Bau des Colosseum, das von seinem Sohn Titus vollendet wurde. Das Colosseum wurde also nach der Vernichtung Judäas gebaut und war bis etwa 400 nach Christus als Schlachtplatz in Betrieb. Hunderttausende starben dort. Irgendwann wurde das Christentum Römische Staatsreligion und der Betrieb des Colosseum eingestellt - möglicherweise als ein, wenn auch vielleicht vorübergehendes, Gebot der Nächstenliebe statt des altrömischen Gegensatzes vom Siegern und Besiegten ]
Das würde nach den vermuteten alten Ägyptern und Phöniziern eine weitere Auswanderungswelle aus dem Mittelmeerraum über den Südatlantik darstellen.
Es ist den Phöniziern - die im Atlantik bis nach England Handel trieben - anscheinend lange vor den Portugiesen gelungen, unter dem Befehl ( und wohl auch hier der Finanzierung ) des Pharao Necho von Ägypten ganz Afrika ( das damals als ganzes noch 'Libyen' genannt wurde ) ausgehend vom Roten Meer in drei Jahren etwa 600 v. Chr.- da existierte Karthago bereits 300 Jahre - von Ost nach West zu umsegeln, was von den Strömungs - und Windverhältnissen zwar vielleicht etwas leichter ist als umgekehrt, aber eine gewaltige Leistung darstellt.
Hundert Jahre später gelangte der Karthager Hanno sogar von Gibraltar aus um Westafrika herum bis nach Kamerun - was Vasco da Gama und Diaz als nächsten erst wieder tausend Jahre später gelang. Allerdings haben - außer insgeheim Hanno - die Phönizier grundsätzlich keine Aufzeichnung ihrer Reisen hinterlassen, um ihre Handelsrouten nicht zu gefährden. Von diesen Leistungen des alten Ägyptischen Reiches wissen wir aber oft nicht direkt, sondern durch die Forschungen und Aufzeichnungen der Alt - Griechischen Historikern und Archäologen - den "Geschichtsschreibern".
Wie Thor Heyerdahl bewiesen hat, läßt der Atlantik sich mit Hilfe des Passats und des Äquatorialstroms von Gibraltar aus über die Kanaren und Kap Verden in einigen Wochen überqueren. Einmal von diesem mächtigen Strom ins offene Meer hinaus getragen, kann man es eigentlich kaum noch verhindern. Der Weg zurück über den Westwindgürtel im Norden und Süden ist wesentlich rauher, schwieriger und gefährlicher. Und wozu auch? Europa war für viele Menschen insgesamt ein ungemütlicher, gefährlicher Ort, an den zurückkehren zu wollen sie keine große Veranlassung hatten. So ist es möglich, das Mittel - und Südamerika mehr als einmal im Laufe der Jahrtausende von Europa und Nordafrika aus mit Hilfe der allgemeinen Westdrift besiedelt wurde, freiwillig oder unfreiwillig. Die dortigen Kulturen wären dann stark vom Mittelmeerraum beeinflußt gewesen. Ob das Umgekehrt auch der Fall war, ist noch stärker umstritten.
Neben Erik dem Roten, dessen Wikinger Nordamerika - Expedition ( nach allen Erkenntnissen auch wohl eher eine persönliche Flucht ) über Grönland ( damals noch grün! ) gegen den Golfstrom ( der alle Fahrten vom Norden die Nordamerikanische Küste herab südlich des späteren Neu - England behindert ), später im Eisdrift eines harten Winters zugrunde ging - die Titanik läßt grüßen! - wäre Christopherus Kolumbus ( der ja nicht nur "West - Indien", eigentlich "Ost - Indien", den Osten Indiens, sondern Konsequenterweise auch China und Japan weiter oben im Norden suchte und deshalb von der Gegend der Amazonasmündung, wo Wind und Wasser ihn zuerst wie alle anderen hintrugen, nach Norden abdrehte, die Küsten Amerikas hochfuhr und so - einmal wieder diesseits des Äquators - in den starken Golfstrom in Richtung Irland geriet - ironischerweise ) nur der erste, der mit Hilfe inzwischen verfeinerter Schiffstechnik und des Golfstromes auch wieder zurückgekehrt ist; das lag ja auch in seiner Absicht, denn er war ja im Gegensatz zu seinen möglichen Vorgängern kein Flüchtling, sondern staatlich beauftragter Expeditionsleiter. Seine navigatorische Leistung ist nach wie vor unbestritten; schließlich gelang es ihm nicht nur als Ersten, den Atlantik in beide Richtungen heil zu überqueren, sondern auch diese Reise beliebig oft zu wiederholen! Daß er bis an sein Lebensende glaubte, in Asien gelandet zu sein, auch nachdem seine Umgebung längst die Tatsachen begriffen ( und ihre Chancen ergriffen ) hatten, ist seine persönliche Tragik; die Tragik eines Mannes, der einen Fehler nicht eingestehen konnte, weil es das Weltbild zerstört hätte, auf das sein Selbstbild beruhte. War der heilige Christopherus schon immer der Schutzpatron der Reisenden?
Die Tatsache, das von den späteren Chachapoya am Amazonas selber keine
Spuren gefunden wurden, wird damit erklärt, daß der Amazonas heute
viel breiter ist als damals ( schätzungsweise doppelt so breit ),
da bereits durch die damalige ( ! ) Entwaldung der Berghänge
Erde von diesen in die Ebene gewaschen wurde, welche als Schwemmland alles
unter sich begrub und mitriß, ähnlich wie in Bangla Desch heute.
Kommentar: Die Nebel von Avalon. Wenn es überhaupt ein Nebelvolk auf dieser Welt gibt, dann sind es die Kelten oder Iren; es ist sowieso merkwürdig, daß sich so etwas wie Hellhäutigkeit auf dieser Welt an einer einzigen Stelle herausgebildet hat.
Überall wird das Aussehen der Menschen durch zwei Dinge bestimmt: ihre genetische Herkunft und ihre Umgebung; je näher am Äquator, desto dunkler, je weiter entfernt, desto heller ist im allgemeinen ihre Haut; das gilt überall, wahrscheinlich als Anpassung an die Intensität der Sonneneinstrahlung; einerseits als Schutz vor Sonnenbrand und Hautkrebs, andererseits zur lebensnotwendigen Bildung von Vitamin D. Diese Anpassungen brauchen vermutlich Jahrtausende. Aber überall auf der Welt, ob im Norden oder Süden, in Ost, in West, am Äquator oder am Nordpol, und wenn sie noch so verschieden sind, alle Menschen dieser Welt haben auch eines gemeinsam: pechschwarze Haare und schwarze, zumindest dunkle Augen. Es scheint eine allen Menschen gemeinsame Veranlagung zu sein. Nur an einem einzigen Ort dieser Welt ist das anders: in ( Nordwest - ) Europa. Hier gilt, je näher den Nordmeeren, desto hellhäutiger, hellhaariger, helläugiger werden die Menschen, bis sie schließlich auf der kette der nordwestlichen Inseln, den vorgeschobenen Außenposten der Europäischen Besiedelung im Nordatlantik, so entpigmentiert sind wie nirgendwo sonst: weißhäutig, rothaarig, grünaugig, und selbst die wenigen Pigmente sind als "Sprossen" ungleichmäßig verteilt. Diese Menschen sind extrem Sonnenempfindlich, und es gibt sie nur hier. Dabei handelt es sich eindeutig um eine Anpassung, nicht etwa um einen genetischen Defekt; Albinos gibt es überall.
Nur: eine Anpassung an was? Was ist in Europa geographisch oder klimatisch so besonders? Was gibt es nur an diesem Ort? Meine Antwort ist: der Nebel. Sonnenlosigkeit durch Nebel, verursacht durch den Golfstrom, der warme, feuchte Luft mit der Kälte der Arktis in Berührung bringt. Mir fällt nichts anderes ein, was derart sonnenhungrige, ausgebleichte Menschen als Anpassung hervorrufen könnte. Nordwest - Europäer haben sich Nebelmythen gebildet: Erlkönig, Nibelungen, die Nebel von Avalon. . . wer hat die noch? Der einzige vergleichbare Ort ist mythisch und geographisch gesehen vielleicht das Nebelloch von San Franzisco - und auch da fühlen sie sich wohl. . . Abgesehen davon, daß sie sich als bleichhäutige Menschen im Nebel gut verstecken können, andererseits aber die blond - und rotschopfigen Kinder gut zu sehen sind; aber das nur nebenbei - JH
Versuch und Irrtum?
Nein: Irrtum und Versuch!
Die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus beruhte auf einem schlichten Rechenfehler.
Daß die Erde rund war, war den Mathematikern damals schon lange bekannt; der Erdumfang war bereits im alten Griechenland durch eine Sonnenstandmessungen mit Hilfe eines tiefen Brunnens recht genau berechnet worden. Kolumbus selbst war im Besitz des neuen Globus des Nürnberger Geographen Martin von Beheim oder Behaim - einer der ersten der Welt, wenn nicht der erste - der auf Grund der falschen Größenangaben der Landmassen auf den damaligen Landkarten - etwa 30 % zu groß - Indien genau dort angab, wo Kolumbus später auf Venezuela traf. Wie es scheint, sind sich die beiden sogar persönlich begegnet, möglicherweise sogar in Europas damaligen Seefahrer - Hochburg Portugal, wo Beheim unklaren Quellen zufolge für seinen Globus geworben haben könnte; es ist nicht ausgeschlossen, daß dieser Gelehrte Kolumbus überhaupt erst inspirierte, oder vielmehr: infizierte.
Romantischerweise vielleicht sogar in einer Portugiesischen Hafenkneipe, wo er mit seinem 1 - Meter - Globus unter dem Arm seinen Kummer darüber ersäufte, daß die Portugiesen ihn nicht für voll nähmen. Man kann sich richtig vorstellen, wie er auf Anfrage des betrunkenen Seevolkes um ihn herum sorgsam seinen gehüteten Globus auf den Tisch stellt, die umhüllende Decke abnimmt und den staunenden Seeleuten seine Theorie erklärt, unter ihnen der gelangweilte, frustrierte und begeisterungsfähige Capt'n Columbus - oder einer von dessen Bekannten, der ihm die Geschichte weitererzählt. Natürlich nehmen die ihn auch nicht für voll - die Welt als Kugel, wo gibt's denn so was! - aber der ja auf den Gebiet ja nicht unbeschlagene Kolumbus weiß sofort: hey! wenn es stimmt, dann ist der Seeweg nach Indien in vier Wochen zu schaffen; jetzt kommt es nur darauf an, der Erste zu sein! Und die Suche nach "Sponsoren" beginnt.
Schade, daß Hollywood oder Disney Films nicht zugegen waren. Gut, so wird es nicht gewesen sein; die Wirklichkeit war wohl etwas prosaischer, aber daß sich Kolumbus auf Beheim berufen hat, scheint sicher. Die Frage bleibt schließlich, woher Kolumbus eigentlich die Idee hatte, Indien könnte über den Atlantik zu erreichen sein; ohne der Vorstellung von der Welt als Kugel geht es nicht.
Was stimmt, sind die Breitengrade, auf denen Indien zu finden ist; man muß als guter Navigator nur so lange diesen entlangsegeln, bis man notwendigerweise darauf trifft. Die Frage ist nur, WIE lange, und ob der Seeweg auch frei war. Nach Beheims Angaben WAR er frei, aber nur, weil dieser es nicht besser wußte.
Kolumbus, der Beheims Berechnungen und Größenangaben übernahm ( schließlich fuhr er selber nach diesen Karten, sie entsprachen dem damaligen Standard ) und wohl von der Erdkugel - Theorie und der uralten Berechnung des Erdumfanges gehört hatte, nahm sie für bare Münze. Was für eine tolle Idee! Mann! Das wär's doch. Todesmutig und vielleicht auch ein wenig ruhmsüchtig wollte er es einfach mal ausprobieren. Wer möchte nicht als großer Entdecker in die Weltgeschichte eingehen, als Super - Navigator, der sich was getraut hat, was die Sesselfurzer und Feiglinge sich einfach nicht trauten? Indien und der Ruhm waren zum greifen nahe! Und so ging er denn mit der Idee und dem Angebot hausieren. Er ging nach heutigen Vorstellungen mit einer Super - Idee ohne eigene Finanzen an die Börse auf der Suche nach Wagniskapital.
Es ist ja auch bezeichnend, daß er seine Expedition schließlich von den in der Seefahrerei recht unerfahrenen Spaniern finanziert bekommen hatte, nachdem sie von den Portugiesen, die schon ganz andere Seereisen unternommen hatten und vermutlich im Besitz weit besserer Karten waren, die sie auch nicht jedem zeigten, nach kurzer Berechnung völlig zu recht abgelehnt worden war.
So hielt Kolumbus, nachdem er genau an der von ihm vorausberechneten Stelle auf Land getroffen war, Zeit seines Lebens Nordamerika für China, Kuba für Japan und Venezuela für Indien, was den Breitengraden und den damaligen Landkarten nach ja auch hinkam. Da er seine Expedition unter diesen Prämissen unternommen und finanziert bekommen hatte, konnte er gar nicht anders. Viel weiter hätte sein Proviant ja auch gar nicht gereicht; ein oder zwei Wochen später wäre die Mannschaft verhungert und verdurstet, so blind hatte er sich darauf verlassen, recht zu haben. Und nun war alles falsch?
Man muß sich das einmal vorstellen: da segelt ein zugegeben guter Binnenschiffer, der die Badewanne Mittelmeer auf eigene Faust bis dahin nie verlassen hatte, mit Hilfe eines Nürnberger Globus und finanziert von einer Landmacht mit einer mickrigen Expedition und besessen von einer fixen Idee mit drei Nußschalen zu ersten Mal ins offene Meer hinaus und entdeckt auf Anhieb genau an der richtigen Stelle einen falschen, dem gesuchten dort aber frappierend ähnlich aussehenden Kontinent, der später weit mehr Gewinn abwarf, als es der echte je getan hätte. Vielleicht hat er es irgendwann geahnt, aber zugeben durfte er es auf keinen Fall; er hätte sich und seine Finanziers damit der Lächerlichkeit preisgegeben. Wer will schon zugeben, daß das Glück mit die Doofen ist? Eingebracht hat es ihm deshalb nichts, und er mußte ruhelos wie der fliegende Holländer immer wieder dieselbe Reise unternehmen, ohne je wirklich ans Ziel zu kommen.
( Das ganze muß die Portugiesen als Vertreter des damaligen Weltwissens auf diesem Gebiet entsetzlich geärgert haben, als es ihnen zu Ohren kam, und als klar wurde, daß dieser Spinner tatsächlich auf Land gestoßen war. Nach ihren Berechnungen lag Indien ja viel weiter westlich; und nachdem sich die ganze Aufregung gelegt hatte, sind die Kartographen der damaligen Zeit auch sehr schnell dahinter gekommen, was eigentlich Sache war, allen voran Americo Vespucci *, der dem Kontinent schließlich seien Namen gab. Aber einige werden in der Zeit schon um ihre Stelle, wenn nicht um Besitz, Freiheit, Leib und Leben gefürchtet haben. Die Spanier freuten sich. So billig war das noch keinem gelungen! )
Vielleicht durfte Kolumbus aber auch deshalb nichts merken. Das ganze war schließlich eine Staatsaffäre. Als man ahnte, auf was dieser Kolumbus da gestoßen war - sicher war ja noch lange nichts - da gab es große Ländereien zu verteilen. Da ist es besser, man hält den Mund, läßt andere nicht ran und macht eine nach heutigen Maßstäben "Geheimdienst" - Sache daraus. Der Kapitän wird in den Palast geholt, zum Stillschweigen verpflichtet, seine Familie unter Schutzhaft gestellt und er beauftragt, erst einmal einige weitere Expeditionscorps nach "Indien" überzusetzen: Militär und Berichterstatter. Ruhm und Ehre werden ihm für später in Aussicht gestellt, vor allem für seine Söhne. Aber er soll ja den Mund halten. Hier geht es um große Dinge. Sollte er oder jemand anderes plaudern, stand ihm Gefängnis bevor. Die Spanier fackelten da nicht lange, und Kolumbus wußte das. Schon einmal war er in Ketten zurückgeschnellt worden und man hatte ihm den Prozeß gemacht. Nun wußte er, das er sich in etwas verwickelt hatte, daß mehrere Nummern zu groß für ihn war. Doch was blieb ihm anderes übrig? Er fügte sich und fuhr weiter nach "Indien" als Zwangsangestellter des Spanischen Hofes.
Natürlich haben sie ihn betrogen. Er sie letztendlich auch: das war nicht Indien, wie sich schnell herausstellte. Man einigte sich später mit den Portugiesen vor dem damaligen Weltgericht, dem Vatikan, und teilte die Neue Welt unter sich auf. Kolumbus' Familie prozessierte dagegen Jahrelang vergeblich und wurde mit Niggelichkeiten abgespeist. Am Ende blieb nur sein Name für immer in der Geschichte bestehen. Nur hatten er und seine Nachkommen nichts davon. Den Seeweg nach Indien hatte er nun mal nicht entdeckt. . .
* Americo oder Amerigo Vespucci, ein Florentiner Seefahrer und Kartograph ( 1451 - 1512 ), lebte in Spanien in Sevilla und unternahm in spanischen und portugiesischen Diensten Forschungsreisen; er besegelte die gesamte Nord- und Ostküste Südamerikas, entdeckte den Amazonas, erkannte Südamerika als eigenständigen Kontinent und kartographierte sie, so daß der Kontinent schließlich seinen Namen führte. WIE er genau in die Geschichte hineingeraten ist, ist bis heute nicht ganz klar. Er scheint sich nach neuesten Funden in Italien seine erste Pergamentkarte vom Atlantik mit der neu gezeichneten Linie der vorgeblichen Ostküste Indiens und Asiens von irgendwoher, vielleicht auf dem schwarzen Markt gekauft zu haben. Vielleicht aber auch kannte er seinen Landsmann, den Genueser Kolumbus, der sich sein Wissen ja auch "angeeignet" hatte, und dieser hatte sie ihm zukommen lassen. Wie auch immer. Er war anscheinend einer der ersten, der durch Vergleich mit nur Wenigen zugänglichen, hochwertigem Kartenmaterial erkannte, daß es sich hier mitnichten um die Ostküste Indiens und Asien handelte, sondern um die ersten Umrisse eines neuen Kontinentes. Und diese Erkenntnis ebenso schnell und mit seinem Namenszug versehen - vielleicht auch illegal und für gutes Geld - unter die Leute brachte. Das würde die unziemliche Eile erklären, mit der die Sache politisch unter Dach und Fach gebracht wurde, bevor Andere sich das Wissen aneignen konnten, und wie dennoch das neue Land, dessen südlicher Teil offiziell zuerst "Vera Cruz" genannt wurde, unter Seeleuten ( vielleicht ) als "Americos Kontinent" ( über die Seekarten als "Americo Vespuccis Karten", in denen er eingezeichnet war, eine potentielle Goldgrube für jeden, der sie sich kaufte - ein früher Aktienhandel ) bekannt wurde.
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