DAS BILD ZEIGT DIE TEILWEISE FREIGELEGTE GLETSCHERMUMIE AM HAUSLABJOCH in 1991 |
|
Laut Prof. Spindler / Innsbruck betrug das Lebensalter etwa
35 - 40 Jahre, er war 1, 60 m groß,
Todeszeitpunkt = Herbst.
Das Datenspektrum von 6 wissenschaftlichen Untersuchungen liegt zwischen
3365 - 3041 v. Chr. , eingegrenzt auf
3300 - 3200 v. Chr.
Er war mit dem alpinen Lebensraum bestens vertraut, seine Kleidung
sorgfältig dem Gebirgsleben angepaßt. Seine vermutliche Heimat
ist im Vintschgau im Tal der Etsch ( Adige ) suchen.
Wie - unten - klimahistorisch schon begründet, lag
die Mumie lt. Prof. Spindler tatsächlich in einer kleinen
geschützten Felsmulde, querliegend zum etwa 73 Höhenmeter
entfernten Grat des Hauslabjoch. Als erforscht gilt, daß ÖTZI
dort Schutz suchte und die Mulde damals fast oder ganz schnee - und
eisfrei gewesen sein muß. Sein Tod trat vermutlich aus Erschöpfung
nach übereilter Flucht durch Erfrieren ein. Seine Mumifizierung wird
erklärt durch eine temporäre Gefriertrocknung wegen sofortiger
Deckschicht aus Schnee und späterer Grundvereisung, die Zeiten bis dato
überdauernd. (!)
Das trifft auf den Fund in der Felsmulde voll zu.
Zwischen 3450 - 2750 v. Chr. herrschte die
2. Sintflut - Warmzeit vor ( vom
US - Ozeanographen Prof. Rh. W. Fairbridge,
Columbia University, New York benannt:
OLDER - PERON - SUBMERGENCE ),
in der die Meere aus 0,50 m unter heute auf 3,50 m über heute
anstiegen, = 4,00 m in 700 Jahren linearer Anstieg,
d. i. 0,57 m je Jahrhundert.
Die damalige Warmzeit - Intensität ist allein aus dem
Meeres - Anstieg erkennbar und ist empirisch die unbestechlichste
Wahrheit der Natur früher wie heute und in Zukunft, der sich auch die
Gletschervorstöße und - rückzüge zu unterwerfen
haben. . . Die Großgletscher in den Alpen ( und in aller
Welt ) müssen daher auf einen weit geringeren Stand als
1991 n. Chr. eingestuft werden, kleinere Gletscher dürften
gänzlich ausgeapert sein.
|
2 Fotos von Dipl. - Ing. Wolfgang Seidel /
Bruckmühl: links v. 8. 9. 1979,
rechts v. 21. 9. 1991,
2 Tage nach Auffinden der Mumie. Blick vom Gipfel des Similaun
( 3599 m ) zum Fundort ( schwarzer Pfeil ) in
3210 m Seehöhe. Herr Seidel beobachtete in den letzten
5 - 7 Jahren eine besonders starke Abnahme des kleinen namenlosen
Hanggletschers um etwa 10 bis 15 Meter. Nur dadurch konnte
die Mumie freikommen. [ Photos kopiert aus einem Papier von Herrn
Fischer, worin diese mit freundlicher Genehmigung von H. Seidel abgedruckt
wurden. - JHR. ]
Ergebnisse aus den Fakten der Klimageschichte: Die ungleich starken, ungleiche
Zeit dauernden und unzyklisch auftretenden Warm - und Kaltzeiten
auf dem Planeten ERDE wurden nur von der schwankenden
Intensitätskraft der SONNENSTRAHLUNG bestimmt! Meeresspiegel - ,
Gletscher - und Klimaschwankungen sind die Folge.
[ Wodurch auch immer der Rückgang der Gletscher und des Eises der
Pole dieses Planeten bewirkt wird, ob durch Mensch oder Naturphänomen -
eines ist sicher: Die Erde erwärmt sich. Die Menge an Wassereis ist ein
untrüglicher, präziser Indikator für die über einen bestimmten
Zeitraum zu - und abgeführte Wärme an jedem Ort der Welt wie auch
für jeden Himmelskörper an sich. Und diese Menge ist erheblich.
Was passiert, wenn dieser Puffer geleert ist, kann sich jeder ausrechen:
die Menge an Wärme, die bis dahin notwendig war, jeden Sommer auf der
jeweiligen Halbkugel das Eis zu schmelzen, wird die Pole in tropische Welten
verwandeln - und unsere gemäßigten Breiten in Wüsten
- JHR. ]
( Möglicherweise über den relativ niedrigen
{ 1850 m } Montgenèvre - Paß )
im Oktober 218 v. Chr. mit 3800 Mann Fußvolk
8. 000 Reitern und 37 Kriegselefanten wird tatsächlich
unter Eis - und Schneebehinderungen
vonstatten gegangen sein: ( * )
In der RÖMER - KALTZEIT ab 250 vor bis
350 nach Chr. sanken die Meere linear von + 1,70 m
über heute auf - 3,50 m unter
heute = 0,87 m pro Jahrhundert, deshalb war es im mediterranen
Raum kühler, feuchter und agrarisch fruchtbarer als heute, so daß
Hannibals 15 - jähriger Kriegszug durch ganz Italien sicherlich
nicht unter Verpflegungsschwierigkeiten zu leiden hatte.
Bei Ankunft Hannibals 218 v. Chr. standen die Meere noch ca. 1,40 m über heute. . . [ Des Geschichtsschreibers ] Polybios' Aussage ist daher richtig, daß die Ebene [ von Terascon an der Rhône ] überschwemmt war. Die Rhône floß s. Zt. noch nördlich der heutigen Camargue ins Meer.
* Ein Großteil seines Heeres starb unterwegs. Es ist andererseits wohl auch der RÖMER - KALTZEIT zu verdanken, daß Karthago - gegenüber Sizilien im heutigen Tunesien bei Tunis (daher vielleicht die Punis'schen Kriege) gelegen - damals nicht in einer Wüstengegend, sondern in einer der Kornkammern der Antike lag; was u. a. die Macht Karthagos begründete - jedenfalls bis zu ihrer Zerstörung durch die Römer |
|
Zurück zur Hauptseite
Weitere
Anmerkungen
Zur Entstehung der
Alpen (engl.)
Bilder u. Text - Auszug teilweise aus der Broschüre "Die Klimageschichte der Erde" von:
Albin F. Fischer, Institut f. Histor. Klimageschichte,
ORION - VERLAG, An der Alten Warte 3,
34127 Kassel
.