Vom SETUP bis zum ausführbaren Programm
Konfigurationsdateien- hier: CONFIG.SYS und AUTOEXEC.BAT
Am Anfang war der VC-20 Volkscomputer von Commodore, der einen Arbeitsspeicher von 3.500 Byte bot und mit einem BASIC-Interpreter ausgestattet war. Sein großer Bruder, der VC-64 ist mittlerweile legendär.64 KB RAM markierten ein lange gültiges Datum, das auch bei den ersten richtigen PCs übernommen wurde. Bei denen wurde aus dem Interpreter ein Compiler, der nicht Programmzeile für Programmzeile einzeln abarbeitet, sondern das gesamte Programm liest und erst dann ausführt, und zwar als Binärdatei (in Maschinensprache). Hier kommen die ".COM"-Dateien her, die also nichts anderes sind als COMpilierte Dateien, die 64 KB RAM benötigen.
Dies reichte irgendwann nicht mehr aus, und IBM kreierte eine neue Marke: 640 KB RAM + ca.360 KB ROM- so funktionieren die IBM-kompatiblen PCs noch heute. IBM konnte damals noch nicht ahnen, was diese Festlegung für ein Hindernis bedeuten würde. Aus dieser Zeit kommen die ".EXE"-Dateien, die ergo 640 KB RAM benötigen. Dies sind ebenfalls kompilierte Binärdateien, wurden aber zur Unterscheidung als EXEcutable deklariert.
Wie eben erwähnt, ist zusätzlicher Arbeitsspeicher unter DOS nur mit etlichem Zusatzaufwand zu installieren, spätestens hier wird deutlich, daß die Abmagerung des UNIX-Systems eigentlich ein Schuß ins Knie war. Ich will darauf hier jedoch nicht weiter eingehen, möchte nur noch abschließend feststellen, daß Windows 95 auch nur ein DOS 7.0 startet (640 KB RAM !!!) und anschließend sich selbst auf dieses DOS-System draufpackt (Man kann das leicht verhindern, indem man die MSDOS.SYS verändert ;-)).
Als unbedarfter Windows-User gewinnt man den Eindruck, hierbei handele es sich um ein kompaktes System, unter dem alle möglichen Programme ausgeführt werden könnten. Stimmt auch, aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Zum Verständnis zeige ich einmal, wie Windows eigentlich aufgebaut ist:
Schaltet man den PC ein, wir erst einmal ein maschineninternes Programm ausgeführt, das über das System-SETUP konfigurierbar ist (über DEL). Hierbei werden die Hardware-Komponenten durchgecheckt, und zum Beispiel eine Vergrößerung des Arbeitsspeichers gemerkt.
Als nächstes sucht das System (noch im BIOS) nach irgendeinem ausführbaren Programm und findet unter DOS die COMMAND.COM. Diese ermöglicht den Zugang zum Rechner über die Tastatur- sprich die erste Konversation mit dem Rechner.
Ist die COMMAND.COM abgearbeitet, sucht das System nach Systemdateien (die nicht notwendigerweise vorhanden sein müssen) anschließend erscheint der DOS-Prompt (C:\>_), die sogenannte Kommandozeile der DOS-Shell (unter Windows ist diese später nützlich, um z. B. Fremdprogramme in Textdateien bestimmte Textstellen suchen und ersetzen zu lassen).
Erst jetzt kommt Windows ins Spiel. Wird Windows mit der Eingabe "WIN" gestartet (macht Win 95 automatisch), wird auf die Shell zunächst eine grafische Benutzeroberfläche installiert, die den Bildschirm in z. B.640 x 480 Bildpunkte aufteilt und den Mauszeiger konfiguriert. Danach wird ein sogenannter Window-Manager installiert, der die Öffnung, Plazierung, Größe uvam. der geöffneten Fenster regelt.
Erst jetzt kann ein Programm ausgeführt werden, von DEFRAG (für Windows) bis zu Excel. Soviel zum Aufbau eigentlich jedes Betriebsystems, egal ob Windows, UNIX, OS/2 oder LINUX.
Allerdings muß man feststellen, daß der modulare Aufbau von LINUX wesentlich mehr Flexibilität in der Gestaltung der Arbeitsoberfläche zuläßt, und auch Updates einzelner Komponenten durch den modularen Aufbau wesentlich vereinfacht werden. Aber wir wollen ja über DOS reden, im speziellen vom MS-DOS 7.0, das mit Windows 95 ausgeliefert wird.
Die Ironie des Ganzen: Da wird ein 32-Bit-System (UNIX) abgespeckt auf 16 Bit/8 Bit, und dieses DOS wird dann wieder benutzt, um ein 32-Bit-System (Windows 95) zu installieren.
DOS ist ein ziemlich dummes System. Wie vorher schon angedeutet, kann es mit zusätzlichen Hardwarekomponenten, z. B. einer Speichererweiterung, einer Maus oder einem CD-ROM nicht umgehen, ja erkennt es nicht einmal diese Komponenten. Aus diesem Grund muß man DOS beibringen, damit umzugehen. Dies geschieht in den Konfigurationsdateien CONFIG.SYS und AUTOEXEC.BAT, die-falls vorhanden- im Anschluß an die COMMAND.COM automatisch abgearbeitet werden.
In der CONFIG.SYS werden Treiber installiert, die installierte Geräte, z. B. ein CD-ROM, dem System zur Verfügung stellen. In der AUTOEXEC.BAT werden -nicht unbedingt notwendige- Variablen gesetzt.
Beispiel 1 : In der CONFIG.SYS ist der Treiber KEYBOARD.SYS zu installieren, wenn man ein anderes Tastaturlayout als das amerikanische benutzen möchte, also z. B. die deutsche Tastatur. In der AUTOEXEC.BAT wird dann definiert, wie die Tastatur letztendlich aussieht. Es wird eine Codepage 850 (oder 437) erklärt, die dem System mitteilt, daß es das deutsche Layout verwenden soll. *
Beispiel 2 : Soll auf unser Laufwerk P: unter DOS zugegriffen werden, muß man DOS mitteilen, daß es ein solches gibt. Erfolgt keine Eintragung in der CONFIG.SYS in der Form von "LASTDRIVE=P:" , kann das System standardmäßig nur auf ein letztes Laufwerk E: zugreifen.
Beispiel 3 : In der AUTOEXEC.BAT wird angegeben, wo sich auf der Festplatte DOS-Dateien befinden, meistens in der Form von "SET PATH= C:\WINDOWS;C:\WINDOWS\COMMAND". Damit kann das System im DOS-Modus von jedem Ort aus auf die dort abgelegten Dateien zugreifen. Liegt dort eine WIN.BAT mit der Befehlszeile "c:\windows\win.com", dann läßt sich Windows durch die Eingabe von "WIN" in jedem Verzeichnis von DOS aus starten; man muß also nicht erst in das Windows-Verzeichnis wechseln (eine Batch-Datei wird in DOS durch Eingabe ihres Namens gestartet).
Wer noch mit älteren Windows-Versionen gearbeitet hat, wird sicherlich diese Info- oder Abfragekästchen kennen, in denen darauf hingewiesen wird, daß die beiden Dateien geändert wurden oder irgendwelche Eintragungen drinstehen sollen oder müssen.
Wer keinen näheren Kontakt mit diesen Dateien hatte, der sollte-sofern er mit Windows 95,98 oder NT arbeitet- auch keinen suchen.
Wer noch mit Windows 3.11 oder älter arbeitet sollte mich aber einmal ansprechen, denn es gibt nützliche Helfer zur Konfiguration, z. B. Das in DOS enthaltene MEMMAKER, ein bißchen eigenes Know-How kann auch nicht schaden. Beides richtig eingesetzt kann auch einen 386er plötzlich ganz schön schnell machen. Überflüssige, falsche, zu hohe Einträge oder auch eine falsche Reihenfolge der Einträge führen unweigerlich zur Verkleinerung des zur Verfügung stehenden Arbeitsspeichers (640 KB !!!) und somit ebenso unweigerlich zu deutlichen Geschwindigkeitsverlusten.
Im Moment möchte ich an dieser Stelle stoppen. Nur noch eine Warnung: Finger weg von diesen Dateien, wenn man nicht genau weiß, was man macht!
NB: Das gilt auch für Folgendes: Die Belegung der Tastatur in Windows 98 ändern: Die Datei Windows/system/KBDGR.KBD im Hexeditor öffnen. Vorher sichern!!
Unter DOS sind nur Dateinamen möglich, die maximal elf Zeichen lang sind. Dabei wird nochmal unterteilt in den Namen, der maximal acht Zeichen lang sein darf, und die dazugehörige Extension, die meist einen bestimmten Dateityp definiert. Eine Word-Datei könnte also z. B. Folgenden Namen haben:
{ANDREA@.DOC
Sieht zwar krumm aus, ist aber möglich. Hier ist also "{ANDREA@" der Name, dann folgt der Punkt (quasi das Trennzeichen zur Extension) und die Extension "DOC" , die anzeigt, daß es sich um eine von Word erzeugte Datei handelt. Groß- und Kleinschreibung spielen bei den MS-Systemen übrigens keine Rolle, es wird nicht unterschieden.
Bei der Namensgebung sollte man sich an die woanders schon gehörten
Bedingungen halten, hier noch einmal zur Klarstellung:
Keinesfalls verwenden darf man: | /\ =* + ?- > < : ; , . [] und <SPACE> |
Nicht verwenden sollte man: | ä ö ü ß Ä Ö Ü |
Erlaubt sind: | #% $ () & - _ ~ {} ! @ ^^^ ° ´ |
Nicht möglich wäre also der Dateiname "\karL.mARx" , weil dieser zum einen den Backslash enthält und zum zweiten die Extension zu lang ist. Daß einige Buchstaben groß-, die anderen kleingeschrieben sind, spielt dagegen keine Rolle.
Außerdem gibt es ein paar Namen, die vom System verwendet werden, diese darf man auch nicht verwenden. Das sind CON AUX COM1 COM2 COM3 COM4 LPT1 LPT2 LPT3 PRN NUL UND CLOCK$, wobei es eine Datei "LPT1.TXT" natürlich geben kann.
Selbst die neueren Windows-Systeme stellen dem DOS-System noch entsprechende Namen zur Verfügung, auch wenn dort längere Dateinamen möglich sind. Das kann dann wie folgt aussehen:
Unter Windows 95 gibt es z. B. zwei Dateien mit den Namen:
Michael hat gepieselt Variante 1.doc
Michael hat gepieselt Variante 2.doc
Unter DOS würden diese dann wahrscheinlich heißen (zumindest so
ähnlich):
MICHAE~1.DOC
MICHAE~2.DOC
Es sieht zwar alles etwas kyrillisch aus, aber ihr werdet sehen, manchmal
kann man es gebrauchen, z. B. Wenn es gerade mal wieder die Schriften
wegfrißt
Unter ausführbaren Dateien versteht man Programmdateien. Zwei Sorten haben wir schon kennengelernt: COM und EXE, die als Binärdateien vorliegen. An denen sollte man nicht unbedingt herumspielen, ansehen und manipulieren kann man sie mit HEX-Editoren. Auch hier gilt: Löschen, umbenennen & Co. nur, wenn man genau weiß, was man macht.
Besondere Beachtung verdienen die Batch-Dateien mit der Extension BAT. Auch
von dieser Sorte haben wir schon eine kennengelernt, die AUTOEXEC.BAT. Es
handelt sich hierbei um reine Textdateien, die man im weitesten Sinne mit
Makros vergleichen kann. Sie werden Zeile
für Zeile abgearbeitet. Die einzelnen Zeilen enthalten dem System bekannte
Befehle. Batch-Dateien kann man leicht selbst erstellen. Um z. B. Windows
von der DOS-Ebene aus zu starten, könnte man sich folgende Batch-Datei
basteln:
Eingabe: | | Erläuterung: |
rem Starten von Windows 3.11 | | ein REMark, also ein Kommentar |
cls | | CLearScreen, Bildschirm löschen |
c: | | Wechsel zum Laufwerk C: |
cd\ | | Gehe in das Stammverzeichnis von C: |
cd win | | Wechsel in das Verzeichnis "WIN" |
win.com | | Ausführung des Programms "WIN.COM" |
cd\ | | Wechsel in das Stammverzeichnis von C: |
cls | | ClearScreen, Bildschirm löschen |
Das passiert im Einzelnen: Zunächst einmal geht das Programm davon aus, daß es eine Festplatte C: gibt, die ein Verzeichnis "WIN" enthält, in dem eine Programmdatei "WIN.COM" gibt. Ist irgendeine dieser Bedingungen nicht erfüllt, wird eine Fehlermeldung ausgegeben, die Zeile kann nicht abgearbeitet werden, trotzdem wird das Programm fortgesetzt. Gibt es also beispielsweise keine Festpatte C:, so erfolgen auch bei den nachfolgenden Zeilen Fehlermeldungen, weil ja eine Zeile auf die andere aufbaut. Sind aber alle Bedingungen erfüllt, wird das Programm fortgesetzt bis einschließlich zum Aufruf "WIN.COM" . Dann hält das Programm an, Windows wird geladen. Wenn man Windows verläßt, weiß DOS noch, daß eine Batch-Datei aktiv ist und setzt die Abarbeitung genau an der nächsten Stelle, hier also mit dem Befehl "cd\", fort. Die letzten beiden Zeilen des Mini-Programms sorgen dafür, daß man sich nach Beendigung am DOS-Prompt im Stammverzeichnis von C: mit einem sauberen Bildschirm wiederfindet (falls man eine Batch-Datei selbst schreibt und diese testen will, sollte man das "cls" erstmal weglassen, sonst werden mögliche Fehlermeldungen gleich wieder vom Bildschirm verbannt).
Ergänzend möchte ich noch anmerken, daß es weitere Dateien gibt, quasi als Modul zu den COM- und EXE-Dateien, ohne die nichts läuft. In erster Linie sind das die DLL-Dateien, bei älteren DOS-Programmen kommen oftmals Overlay-Dateien mit der Extension OVL zum Einsatz. Also: Finger weg von diesen Datei-Typen.
Für weitergehende Infos wende man sich an den Verfasser
Diese Dateien sind ebenso einfach wie gefährlich und immer besonders wertvoll. Das dumme an Windows ist, daß sie überall verstreut sind, in anderen Systemen werden sie an zentralen Stellen gesammelt.
Das ist deshalb so blöd, weil man genau diese Dateien regelmäßig sichern sollte, weil sie alle individuell vorgenommenen Einstellungen an einem Programm enthalten, und das können im Laufe der Zeit etliche sein. Kommt man also irgendwann mal wieder an eine Neukonfiguration, ist alles futsch, man fängt sprichwörtlich von vorne an.
In allen Betriebssystemen hat es sich eingebürgert, Konfigurationsdateien als reine Text-Dateien im ASCII-Format zu speichern, was den Zugriff enorm vereinfacht. Zugriffe auf diese Dateien sind ebenso sinnvoll wie notwendig.
Hat man z. B irgendwann einmal ein Programm namens XYZ.EXE auf der Platte gehabt, kann es durchaus sein, daß das Programm bei der Installation in der WIN.INI rumgefuscht hatte, diesen Fusch aber bei der Deinstallation nicht wieder beseitigt hat. Das führt zu einer unnötig aufgeblähten WIN.INI, die durchaus zu einer zähen Programmausführung beitragen kann.
Wer Lust hat, sich die WIN.INI einmal näher anzuschauen, sollte das tun. Folgende Vorgehensweise empfiehlt sich:
Man erstelle sich eine Kopie der WIN.INI. An der Originaldatei sollte man sich erst zu schaffen machen, wenn man sich damit auskennt. Dann öffne man die Kopie mit einem Text-Editor, z. B. Dem NOTEPAD von Windows.
Alle Konfigurationsdateien sind ähnlich aufgebaut. Hinter einer-in eckige Klammern gesetzte- Überschrift folgen irgendwelche Anweisungen, beispielsweise in folgender Form:
[Gimmick]
GimmickPositionX=0
GimmickPositionY=0
GimmickPixmap=penguin.xpm
GimmickMode=on
GimmickOffsetX=4
GimmickOffsetY=4
(Das ist übrigens ein kleiner Linux-Gag, der bewirkt, daß auf dem jeweils aktiven Fenster ein Pinguin sitzt ;->)
Findet man in der INI-Datei aber jetzt einen Absatz mit der Überschrift [XYZ.EXE] oder so ähnlich, kann man diesen natürlich ruhigen Gewissens entfernen (siehe Beispiel).
Bei Konfigurationsdateien haben sich Extensionen wie INI oder CFG durchgesetzt. Weiß man nicht genau, ob man eine solche Datei vor sich hat- Kopie erstellen, mit Editor öffnen, sieht es so aus, wie eben gezeigt, ist es eine. Punkt.
Die besondere Datei: Die AUTOEXEC.BAT
Dokumentdateien sind ebenso hilflos wie schmackhaft. Deshalb werden sie gerne von Viren befallen und zerstört. Da in ihnen immer eigene Lebenszeit steckt, sollte man behutsam mit ihnen umgehen, Verluste sind oftmals nicht zu ersetzen.
Deshalb ist das oberste Gebot: Sichern, sichern und nochmals sichern. Und das bitte auf einem externen Datenträger (Diskette, ZIP, Streamer, CD, (oder USB-Stick)), am besten doppelt und dreifach.
So, genug der Angst. Von was reden wir eigentlich? Was sind Dokumentdateien?
Zunächst einmal reden wir von Dateien, die wir selbst erstellt haben, z. B. Mit Word, Excel, Access oder anderen Programmen. Es kann sich also um Textdateien im ASCII-, ANSI- oder Word-Format handeln, genausogut aber auch um Daten-Dateien im xls- oder dbf- Format von Excel oder dBASE. Genausogut kann es sich um Vorlagen handeln, z. B. dot von Word.
Es wird also klar, daß wir nicht von Dateien in einem einheitlichen Format reden, wie wir es bisher gemacht haben (INI, EXE usw.). Der kleinste gemeinsame Nenner ist schlichtweg, daß wir sie fabriziert haben.
Um diese Dateien sichern zu können, muß man wissen, wo man sie findet. Diesmal ist das relativ einfach, schließlich haben wir in den Programmen eingestellt, wo sie standardmäßig abgelegt werden, beispielsweise auf dem Laufwerk H: im Unterverzeichnis "Tabellen" .
Da hier jeder sein System individuell konfiguriert, kann ich keine grundsätzliche Vorgehensweise zur Datensicherung empfehlen. Es empfiehlt sich aber zwangsläufig, Dokumentdateien nicht überall zu verstreuen, sondern systematisch vorzugehen.
Wie das im Ansatz geschehen kann, wird klar, wenn wir über Verzeichnisse und deren Handhabung sowie entsprechende Pfad-Variablen Bescheid wissen.
Alles, was bisher geschrieben steht, ist eigentlich nur zum Verständnis von DOS wichtig, bislang haben wir praktisch noch gar nichts gemacht. Unsere Arbeitsgruppe fängt also de facto erst jetzt an.
Dennoch denke ich, daß es mir gelungen sein könnte, euch ein bißchen näher an das System heranzubringen.
Es ist auch logisch, daß ich das mit einem gewissen Basiswissen geschrieben habe. Falls ich also irgendwo irgendwas vorausgesetzt haben sollte, wo es Schwierigkeiten gibt, dann sprecht mich ruhig an. Es soll schließlich keiner dumm sterben- außerdem hasse ich es, wenn auf dem Server wieder mal irgendeine Datei von irgendjemand weggeschossen wird.
Jetzt aber in medias res.
Unter DOS gibt es interne und externe Befehle.
Interne Befehle werden über die COMMAND.COM als integraler Bestandteil dieser Datei ständig bereitgehalten. Unter MS-DOS 6.2 gibt es davon insgesamt 22 Stück, u.a. cd\, cls, copy, del, dir, md, ren, rd und type, die wir alle noch kennenlernen werden.
Alle anderen Befehle liegen als (ausführbare) Datei auf dem Datenträger, im Normalfall auf C: unter einem eigenem Verzeichnis, das bei mir z. B. DOS62 heißt. Dies sind die externen Befehle, folgende werden wir eingehend behandeln: attrib, chkdsk, defrag, diskcopy, format, mem, memmaker, more, replace und scandisk, immer als COM- oder EXE-Datei.
Schalter sind hinter dem Befehl zusätzlich anzugebende Optionen, z. B. verhindert der Schalter /p bei dem Befehl dir das durchlaufen des Textes auf dem Bildschirm (Eingabe: "dir/p"- natürlich ohne Fragefüßchen und Gänsebein oben). Da die Schalter befehlsabhängig zur Verfügung stehen, werde ich sie bei der Erläuterung des jeweiligen Befehls erläutern.
Die Auswahl ist rein subjektiv, falls jemand mehr wissen möchte, kann er mich fragen. Die Auswahl beinhaltet aber eigentlich alles, um mit DOS gut leben zu können- mehr habe ich in den letzten neun Jahren nicht gebraucht, und ich habe viel auf der Systemebene gearbeitet.
Da die Auflistung in alphabetischer Reihenfolge nicht unbedingt sinnvoll ist, bilden wir folgende Schwerpunkte:
(cls, type, more)
Löscht den Bildschirminhalt.
Zeigt den Inhalt von Textdateien an.
TYPE [Laufwerk:][Pfad]Dateiname
Zeigt Daten seitenweise auf dem Bildschirm an.
MORE [Laufwerk:][Pfad]Dateiname
MORE < [Laufwerk:][Pfad]Dateiname
Befehl | MORE [Laufwerk:][Pfad][Dateiname]
[Laufwerk:][Pfad]Dateiname | Datei, deren Inhalt angezeigt werden soll. |
Befehl | Befehl, dessen Ausgabe angezeigt werden soll. |
(copy [+ replace], del, ren und attrib)
Ist nicht mehr Bestandteil von DOS, bot früher eine relativ Komfortable Möglichkeit, gezielt Backups anzulegen.
Hier ist eine neue Möglichkeit in Windows 7 mit XCOPY
Kopiert Dateien an eine andere Position.
COPY [/A |/B] Quelle [/A |/B] [+ Quelle [/A |/B] [+
]] [Ziel] [/A
|/B]] [/V] [/Y |/-Y]
Quelle | Bezeichnet die zu kopierenden Dateien. |
/A | Bezeichnet eine ASCII-Textdatei. |
/B | Bezeichnet eine Binärdatei. |
Ziel | Bezeichnet Verzeichnis bzw. Dateiname der neuen Datei(en). |
/V | Prüft, ob die neuen Dateien fehlerfrei geschrieben wurden. |
/Y | Deaktiviert die Bestätigungsaufforderung beim überschreiben von vorhandenen Zieldateien. |
/-Y | Fordert zur Bestätigung beim überschreiben von vorhandenen Zieldateien auf. |
Die Option /Y kann in der Umgebungsvariablen COPYCMD definiert werden.
Die Einstellung kann in der Befehlszeile mit /-Y deaktiviert werden.
Zum Zusammenführen von Dateien geben Sie eine Datei als Ziel und mehrere Dateien als Quelle an (unter Verwendung von Platzhaltern oder im Format Datei1+Datei2+Datei).
Löscht die angegebenen Dateien.
DEL [Laufwerk:][Pfad]Dateiname [/P]
ERASE [Laufwerk:][Pfad]Dateiname [/P]
[Laufwerk:][Pfad]Dateiname: | Zu löschende Datei(en). |
Mehrere Dateien können mit Platzhaltern angegeben werden. | |
/P | Fordert vor dem Löschen jeder Datei zur Bestätigung auf. |
Benennt die angegebenen Dateien oder Verzeichnisse um.
RENAME [Laufwerk:][Pfad][Verzeichnis1 | Dateiname1] [Verzeichnis2 | Dateiname2]
REN [Laufwerk:][Pfad][Verzeichnis1 | Dateiname1] [Verzeichnis2 | Dateiname2]
Als Ziel kann kein anderes Laufwerk oder Verzeichnis angegeben werden.
Zeigt die Dateiattribute an oder ändert sie.
ATTRIB [+R |-R] [+A |-A] [+S |-S] [+H |-H] [[Laufwerk:][Pfad]Dateiname] [/S]
+ | Aktiviert ein Attribut. |
- | Deaktiviert ein Attribut. |
R | Dateiattribut "Schreibgeschützt" . |
A | Dateiattribut "Archiv" . |
S | Dateiattribut "Systemdatei" . |
H | Dateiattribut "Versteckte Datei" . |
/S | Verarbeitet Dateien in allen Verzeichnissen des angegebenen Pfads. |
(dir, cd, md + rd)
Zeigt die Dateien und Unterverzeichnisse eines Verzeichnisses an.
DIR [Laufwerk:][Pfad][Dateiname] [/P] [/W] [/A[[:]Attribute]] [/O[[:]Sortierfolge]] [/S] [/B] [/L] [/V]
[Laufwerk:][Pfad][Dateiname]: | Anzuzeigendes Laufwerk, Verzeichnis bzw. Dateien. |
(Erweiterte oder mehrere Dateiangaben sind zulässig.) |
/P | Zeigt die Informationen seitenweise an.
( Vgl. die Taste mit der Aufschrift Pause ) |
|
/W | Zeigt die Informationen im Breitformat an. | |
/A | Zeigt Dateien mit den angegebenen Attributen an. | |
Attribute | D Verzeichnisse | R Schreibgeschützte Dateien |
H Versteckte Dateien | A Zu archivierende Dateien | |
S Systemdateien | ||
- vorangestellt kehrt die Bedeutung um | ||
/O | Listet Dateien sortiert auf. | |
Sortierfolge | N Name (alphabetisch) | S Größe (kleinere zuerst) |
E Erweiterung (alphabetisch) | D Datum/Uhrzeit (Ältere zuerst) | |
G Verzeichnisse zuerst | ||
- vorangestellt kehrt die Sortierung um | ||
A Datum des letzten Zugriffs (frühester zuerst) | ||
/S | Zeigt Dateien im Verzeichnis und dessen Unterverzeichnissen an. | |
/B | Verwendet einfaches Format (kein Vorspann und keine Zusammenfassung). | |
/L | Verwendet Kleinschreibung. | |
/V | Aktiviert die ausführliche Anzeige. |
Optionen können in der Umgebungsvariablen DIRCMD voreingestellt werden.
- vor einer Option deaktiviert die Voreinstellung, z. B. / -W.
Wechselt das aktuelle Verzeichnis oder zeigt dessen Namen an.
CHDIR [Laufwerk:][Pfad]
CHDIR[..]
CD [Laufwerk:][Pfad]
CD[..]
.. | Symbol für den Wechsel in das übergeordnete Verzeichnis. |
CD Laufwerk: | zeigt das aktuelle Verzeichnis auf dem angegebenen Laufwerk an. |
CD ohne Parameter | zeigt das aktuelle Laufwerk und Verzeichnis an. |
Erstellt ein Verzeichnis.
MKDIR [Laufwerk:]Pfad
MD [Laufwerk:]Pfad
Löscht ein Verzeichnis. Verzeichnis muß leer sein !!!
RMDIR [Laufwerk:]Pfad
RD [Laufwerk:]Pfad
Festplatten- und Speicherverwaltung
(chkdsk + defrag + scandisk, diskcopy, format, mem [+ memmaker])
Überprüft einen Datenträger und zeigt einen Statusbericht an.
CHKDSK [Laufwerk:][[Pfad]Dateiname] [/F] [/V]
[Laufwerk:][Pfad] | Zu überprüfendes Laufwerk. |
[Dateiname] | Auf Fragmentierung zu überprüfende Dateien. |
/F | Behebt Fehler auf dem Datenträger. |
/V | Zeigt den vollständigen Pfad und Namen jeder Datei aufdem Datenträger an. |
Der Befehl CHKDSK ohne Parameter prüft den Datenträger im aktuellen Laufwerk.
Allgemeiner Hinweis: Verwenden Sie statt CHKDSK den Befehl SCANDISK.
Mit SCANDISK kann eine viel breitere Palette von Datenträgerfehlern identifiziert und korrigiert werden.
Kopiert den Inhalt einer Diskette auf eine andere Diskette.
DISKCOPY [Laufwerk1 : [Laufwerk2 :]] [/1] [/V] [/M]
/1 | Kopiert nur die erste Seite der Diskette. |
/V | Prüft, ob die Daten richtig kopiert wurden. |
/M | Der Kopiervorgang erfolgt speichergestützt in mehreren Phasen. |
Die beiden Disketten müssen dieselbe Speicherkapazität haben.
Als Quell- und Ziellaufwerk können Sie dasselbe Laufwerk angeben.
Alternativ: das Kopierprogramm
VGACOPY,
auch zur Datenrettung von altesschwachen Disketten geeignet,
da es im Gegensatz zu anderen Programmen auch defekte Disketten auslesen kann.
Ist nicht mehr Bestandteil von Windows. Wer noch Win 3.x verwendet, sollte mit dem Programm ruhig ein bißchen "spielen". Kann alte Mühlen wieder ganz schön schnell machen.
Formatiert einen Datenträger für MS-DOS.
FORMAT Laufw: [/V[:Bezchng]] [/Q] [/F:Größe] [/B |/S] [/C] |
FORMAT Laufw: [/V[:Bezchng]] [/Q] [/T:Spuren/N:Sektoren] [/B |/S] [/C] |
FORMAT Laufw: [/V[:Bezchng]] [/Q] [/1] [/4] [/B |/S] [/C] |
FORMAT Laufw: [/Q] [/1] [/4] [/8] [/B |/S] [/C] |
/V[:Bzchng] | Zuzuweisende Datenträgerbezeichnung. |
/Q | Führt die Formatierung mit QuickFormat durch. |
/F:Größe | Speicherkapazität der zu formatierenden Diskette (mögliche Werte sind 160,180,320,360,720,1.2,1.44 und 2.88). |
/B | Reserviert Platz für Systemdateien auf dem formatierten Datenträger. |
/S | Kopiert Systemdateien auf den formatierten Datenträger. |
/T:Spuren | Formatiert jede Seite mit der angegebenen Anzahl von Spuren. |
/N:Sektoren | Formatiert jede Spur mit der angegebenen Anzahl von Sektoren. |
/1 | Formatiert nur die erste Seite einer Diskette. |
/4 | Formatiert eine 360-KB-Diskette (13,34 cm, entspricht 5,25 Zoll) in einem Laufwerk mit hoher Speicherkapazität. |
/8 | Formatiert jede Spur mit acht Sektoren. |
/C | Prüft als fehlerhaft gekennzeichnete Zuordnungseinheiten. |
Zeigt die Größe des belegten und freien Arbeitsspeichers des Computers an.
MEM [/CLASSIFY |/DEBUG |/FREE |/MODULE Modulname] [/PAGE]
/CLASSIFY oder/C |
Klassifiziert Programme nach ihrer Speicherbelegung und zeigt einen Überblick über belegten Speicher sowie den größten verfügbaren Speicherblock an. |
/DEBUG oder/D |
Zeigt den Status aller speicherresidenten Module, von internen Treibern usw. an. |
/FREE oder/F |
Zeigt Informationen über freie Speicherbereiche im konventionellen und oberen Speicher an. |
/MODULE oder/M |
Zeigt die genaue Speicherbelegung der einzelnen Module an. Der Option /M muß der Name eines Moduls mit einem optionalen Doppelpunkt als Trennzeichen folgen. |
/PAGE oder/P |
Zeigt die Informationen bildschirmweise an. |
Informationen über die Befehlszeilenparameter von ScanDisk für Windows finden Sie unter, Suchen, Fehler auf Datenträgern im Index der Windows-Hilfe. Wählen Sie dann das Thema, So prüfen Sie bei jedem Starten des Computers auf Datenträgerfehler.
1. Wechseln Sie zur DOS-Eingabeaufforderung
2. Lassen Sie sich die Datei C:\WINDOWS\COMMAND\EDIT.HLP seitenweise auf dem Bildschirm ausgeben.
3. Löschen Sie den Bildschirm
4. Kopieren Sie die Datei EDIT.HLP nach C:\
5. Benennen Sie die Datei um in QUATSCH.DOC
6. Lassen Sie sich das Verzeichnis von C:\ anzeigen, seitenweise.
7. Löschen Sie QUATSCH.DOC
8. Überprüfen Sie das Laufwerk D:
1. Start > Programme > MS-DOS-Eingabeaufforderung
2. CD\
CD WINDOWS\COMMAND
TYPE EDIT.HLP |MORE
3. CLS
4. COPY EDIT.HLP C:\
5. CD\
REN EDIT.HLP QUATSCH.DOC
6. DIR/P
7. DEL QUATSCH.DOC [Q*.*; QUATSCH.*; .DOC; QU??SCH.*; ]
8. CHKDSK D:/F
DEFRAG D:
SCANDISK D:
[ Revidiert 11/2009 ]
DOS könnte man auch von seinem Ursprung her - Bill Gates'
genialer Coup - als Disk Operating System
bezeichnen oder Disk Operated System ( im
Gegensatz zu Lochstreifen - gesteuert ) ; es ist durchaus
möglich, einen Computer von einer einzigen Diskette aus zu betreiben:
Siehe
Von
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