Ronald Reagan, Poet und Revolutionär im Amt ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯ (40. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, 1981-88, 2004 an Alzheimer gestorben und sofort danach heilig gesprochen) Ronald Reagan war nicht nur der einzige Präsident der Vereinigten Staaten der jüngeren Geschichte, der zwei Amtsperioden ohne einen ernsthaften Krieg durchstand (einzig die etwas operettenhaften Invasion der kleinen Karibik Insel Grenada erlaubte er seinen Militärs) - er beendete sogar den laufenden, kalten Krieg. Mit unerbittlichen Taten, einem ungewöhnlichen Angebot, und einem einzigen Satz. Er war in den Augen seiner Gegner - und er hatte genug Feinde - ein zweitrangiger Schauspieler, ein Clown im Amt; für seine Freunde war er der große Kommunikator. Doch er war mehr als das. Ronald Reagan war, wie es scheint, der erste Poet im weißen Haus, ein Zivilist - und unerbittlich wie Granit. Er nannte zum Beispiel, die Kommunisten "imperialistisch" und schlug sie damit mit ihren eigenen Waffen: dem Wort. Ronald Reagan war in gewisser Weise Unterhalter, jemand, der vor allem seine Gegner darauf aufmerksam machte, daß es ein besseres Leben gibt, als wenn sie so weiter machen. Vor einer wichtigen Konferenz von einem Reporter gefragt, was denn bei dieser Konferenz herauskommen würde, sprach der relativ kleine Mann die unsterblichen Worte: 'Ich weiß es nicht. Ich gehe da jetzt hinein, und wenn ich wieder herauskomme, sage ich es Ihnen. ' Härter kann man es nicht ausdrücken, sanfter nicht verpacken. Er konnte gut mit Worten umgehen, Gedanken, Gefühle und Absichten mit ihnen Ausdrücken, auch die seiner Gegner. Und er wußte, daß letztendlich die Absichten den Gefühlen und Gedanken folgen. Als Redner - und in seinen Briefen - konnte er sowohl kurz und witzig sein, aphoristisch, aber auch unmißverständlich klar, und das in einer hoch geschliffenen, gebildeten, dichterischen Sprache. Man nannte ihn dumm; er war nur nicht besonders ehrgeizig. Er war kein Analytiker (Analytiker begehen Fehler), aber er hatte eine tiefe Einsicht in die Dinge. Später sagte er einmal: 'Ich habe in meinem Leben fünf große Kriege gesehen, und ich weiß, wie schnell Sturmwolken sich über einem friedlichen Horizont bilden können. ' In gewisser Weise war er ein Künstler, und als solcher ein wenig der Ewigkeit teilhaftig - eine seltene Gabe in der Politik. Als man ihm antrug, sich um das höchste Amt im Lande zu bewerben, war seine Antwort in etwa: Nun gut, laßt es uns versuchen - er hatte gerade nichts besseres vor. Als man ihm allerdings 1968 den Posten des Vizepräsidenten antrug, sagte er: 'Es gibt absolut keine Umstände unter denen ich diese Stelle annehmen würde; selbst wenn sie mich fesseln und knebeln würden, fände ich eine Weg, durch Ohrenwackeln darauf hinzuweisen. ' Er hatte gerade zur Zeit der schwersten Studenten-Unruhen zwei Amtsperioden als Gouverneur von Kalifornien durchgestanden und hatte dort den Professoren beschieden: 'Das ist alles eure Schuld; ihr sagt den jungen Leuten, daß es in Ordnung ist, Gesetze zu brechen'. Man kann davon halten, was man will - schließlich richteten sich die Proteste dagegen, in einem fremden Lande zu töten und getötet zu werden - aber das ist reine Dichtung; und die reine Wahrheit. Man muß dazu stehen. Auch er stand zu den Dingen. Als er sich für das Amt im weißen Haus bewarb, war er bereits an die Siebzig, in seiner Jugend einmal geschieden und wieder verheiratet. Damit war er der erste geschiedene Mann, der sich um dieses Amt bewarb - bis dahin auf Grund der religiös geprägten öffentlichen Moral im Lande ein absoluter Ausschlußgrund. Gefragt, wie er selber dazu stehe, antwortete er: 'Mein Leben begann vor fünfunddreißig Jahren' - und gewann damit nicht nur die Herzen der Kommission, sondern anschließend die Wahl - im Grunde mit einer Liebeserklärung, die eine Liebe als unverrückbares Faktum darstellte. Poetischer geht es nicht. Und als er sein Amt verließ, sprach er ein letztes Mal zu seinem Volk, seiner Partei, seinen Weggefährten: Freunde, Römer, Landsleute... Nein. Er sagte: 'Ein letztes Wort an all die Männer und Frauen, welche die Reagan-Revolution mit trugen: Wir traten an, um unser Land zu verändern, und wir haben die Welt verändert. Nicht schlecht, meine Freunde, gar nicht schlecht. ' Er sprach sogar tatsächlich von "Der Stadt" - Die USA, das neue Rom. Dabei war er durchaus der Meinung, daß (und das ist die wesentliche Einschränkung dabei, welche dauernd übersehen wird) außerhalb seiner legitimen Funktion eine Regierung nichts so gut oder ökonomisch macht wie der private Sektor (im Amerikanischen auch synonym mit dem Privatmann). Als Grund gab er an, daß eine Regierung die Wirtschaft nicht kontrollieren könne, ohne die Menschen selbst zu kontrollieren. Auch hier: Man muß nicht seiner Meinung sein, aber klar ausdrücken konnte er sie. Er meinte, die entsetzlichsten Worte in der englischen Sprache lauteten: "Ich bin von der Regierung und ich will Ihnen helfen". Er gab an, eine Regierung sollte den Regierten zur Seite stehen, nicht auf ihrem Rücken reiten. Er sah dieses als Quintessenz der amerikanischen Revolution an: daß der Mensch fähig sei, sich selbst zu regieren und sein Leben zu planen und dieses nicht von einer kleinen intellektuellen Elite in einer weit entfernten Hauptstadt besser geplant werden könne (und er gab zur Begründung an, auf Grund seines eigenen hohen Alters die Gründerväter der Vereinigten Staaten noch persönlich gekannt zu haben). Dazu zitierte er Worte, die denen von Bob Dylans "The times they are a - changing" glichen, wenn auch mit einem etwas anderen Dreh: 'Denen, die ängstlich sind und unsicher, denen sage ich: Wenn Du Angst hast vor dieser Zukunft, dann geh' aus dem Weg, stell' dich zur Seite. Die Menschen in diesem Land sind wieder dabei, sich zu bewegen. ' Er war der einzige, der in seiner Amtszeit einen Anschlag auf sein Leben überlebte, und selbst dieses Attentat hatte kein politisches, sondern ein poetisches Motiv: den Wunsch eines jungen Mannes, durch einen Königsmord eine unerreichbare Angebetete zu beeindrucken bzw. auf sich aufmerksam zu machen. Diese junge Frau war, true to Form, ebenfalls Schauspielerin. Es war, wenn man so will, alles Theater; und wie im Theater überlebte der Schauspieler den Anschlag auf der Bühne. 'Politik ist an sich kein schlechter Beruf. Wenn man Erfolg hat, gibt es viele Belohnungen, und wenn man sich blamiert, kann man immer noch ein Buch schreiben. ' Und so verabschiedete er sich von der Welt mit den Worten: ' Ich gehe jetzt in die Dämmerung meines Lebens hinein... '. Der Vorhang fällt. Das Leben beginnt, das Leben endet. Er schlief viel und war hellwach. "Ich habe Order hinterlassen, daß ich jeder Zeit geweckt werden kann, ob ich nun zu Hause bin oder im Kabinett." ... "Ich war immer der Meinung, daß eine Menge Ärger und Schwierigkeiten in dieser Welt verschwinden würde, wenn wir miteinander statt übereinander reden würden." - Ronald Reagan * * * "Sie und ich haben eine Verabredung mit unserer Bestimmung. Wir werden für unsere Kinder diese, die letzte, beste Hoffnung der Menschen auf der Erde, erhalten, oder wir verurteilen sie dazu, den ersten Schritt in eintausend Jahre der Dunkelheit hinein zu gehen. Wenn wir fehlen (versagen), lassen Sie unsere Kinder und Kindeskinder von uns zumindest sagen können, wir hätten unseren kurzen Aufenthalt (Moment) hier gerechtfertigt. Wir taten alles, was getan werden konnte." (Und nicht: 'was wir konnten' - die alte Entschuldigung für alles Falsche) You and I have a rendezvous with destiny. We will preserve for our children this, the last best hope of man on earth, or we will sentence them to take the first step into a thousand years of darkness. If we fail, at least let our children and our children's children say of us we justified our brief moment here. We did all that could be done. - Ronald Reagan * * * Life is one grand, sweet song, so start the music. Das Leben ist eine einziges, großes, süßes Lied; laßt also die Musik beginnen. - Ronald Reagan * * * "Die meisten meiner Träume wurden wahr." - Ronald Reagan * * * "Wenn der Herr mich ruft, wann immer das sein mag, dann gehe ich mit der größten Liebe für dieses unsere Land und einem ewigem Optimismus für seine Zukunft." - Ronald Reagan * * * http://www.ronaldreaganmemorial.com/ [Ronald Wilson Reagan] View Images from President Ronald Reagan's Funeral “Whatever else history may say about me when I’m gone, I hope it will record that I appealed to your best hopes, not your worst fears; to your confidence rather than your doubts. My dream is that you will travel the road ahead with liberty’s lamp guiding your steps and opportunity’s arm steadying your way.”