Europa hat -wie alle Gesellschaften- immer versucht, mit einem seiner größten Problemen fertig zu werden: dem eigenen Bevölkerungsdruck. Das dunkle Zeitalter: Nach dem Ende des Weströmischen Reiches etwa um das Jahr 500 n. Chr. herrschte in Nord- und Westeuropa eine Zeit aus Elend und großen Völkerwanderungen, bis hin zu den "Kreuzzügen" nach Osten nach 1000. In einer kurzen Zeit der Seßhaftigkeit wurde überall Klöster gegründet und schon 1300 in Europa Steinkohle gefördert ("brennbare Erde"), und um 1300 tötete die "Pest" ein Drittel der europäischen Bevölkerung. Danach wuchs sie wieder beständig an, bis nach 1500 Bürgerkrieg und Elend sie erneut veranlaßte, diesmal in des neu entdeckte Amerika auszuwandern, wo sie erst einmal die dort einheimische Bevölkerung massakrierte, um sich Platz u verschaffen: Der Wilde Westen. Kreuzzüge: Schweine fressen auch Menschen (- Leichen); sie wurden von den Kreuzzüglern mitgetrieben - eine Bande von Marodeuren und Hasardeuren und Asylanten, die -wie die heutigen von Islamisten so genannten "Kreuzzügler"- auch hinter den Schätzen des Orients, damals des Osmanischen Reiches, her waren, weil es in Europa für sie nichts mehr zu holen gab, bis die "Pest" unter den Europäern aufräumte. Die Armen und Zerlumpten Europas zogen die Belagerungsmaschinen und Katapulte quer durch Europa zu ihren Einsatzort vor Jerusalem: immerhin hatte ihnen der Papst für ihre bisherigen und zukünftigen Untaten im Voraus die Absolution erteilt. (Man fragt sich allerdings, hinter welchen Illusionen die Türken in Europa eigentlich her waren, als sie später Wien belagerten. Dahinter gab es doch nun wirklich nichts für sie zu holen) --- Die Kreuzzügler, ob zerlumpt oder nicht, waren also hinter den Schätzen des Orients her und dem Zugang zu Indien und China, weil sie am Nordwest- Rand von Europa nichts, aber auch gar nichts hatten und sich in einem zumeist ungesunden, kalten, nebligen, nassen, und vor allem unzuverlässigen Klima mühsam und eigentlich mehr schlecht als recht ernähren und kaum am Leben halten konnten und das wenige, was sie an Überfluß hatten, in Stätten der Anbetung Gottes steckten, auf dessen Hilfe sie angewiesen waren wie kaum eine andere Bevölkerung. Erst mit der Erfindung der kohlegetriebenen Landwirtschaft und Industrie ging es mit ihnen bergauf, weil sie sich dadurch von ihre Umgebung emanzipieren konnten - bis hin zur Entwicklung des Raumschiffes, das Menschen in einer vollkommen künstliche, von der irdischen Umgebung unabhängig künstliche Umwelt am Leben halten kann. Klöster --- Klöster sind in Europa eine auf uralte menschliche Traditionen der Einsiedelei aufbauende vor etwa 800-1000 Jahren gegründete Einrichtungen der christlichen (damals: katholischen) Kirche- outgesourcte Dependancen oder Filialen. Der Name Kloster oder Monasterie bedeutet abgeschlossen, einsam. Man faßte mehrere Einsiedel unter einem gemeinsamen Regelwerk zusammen. Etwa 300 Jahre späte, um 1500, wurden die Klöster im Bereich der Reformation zerstört, geplündert, und im Allgemeinen auch nicht wieder aufgebaut. Es wurden nach der ersten Welle auch keinen neuen katholischen Klosterorden mehr gegründet. Im Allgemeinen sind Klöster in Europa gleichgeschlechtliche Lebens- und Arbeitsgemeinschaften ohne eigene Kinder gewesen, also auch ein Instrument der Geburtenkontrolle. Sie nahmen, neben mehr oder weniger freiwilligen Mitgliedern, auch Waisen, oder gegen eine kleine Spende auch mißliebige Familienmitglieder auf und beaufsichtigten sie; wer kein Geld hatte, mußte arbeiten. So wurden viele Klöster mit ihren dicken Mauern und ihrer Lage fernab von der Zivilisation oder in ihrer strikten Trennung von der Welt um sie herum, die ihnen auch als verbriefter Schutz galt, über die Jahrhunderte im Wechsel oder auch gleichzeitig als Gefängnis und / oder Ort des freiwilligen Rückzugs und der Spiritualität benutzt. Eines durfte es aber in ihnen nie gegeben: eigene Kinder. Damit waren sie ein Instrument der Bevölkerungskontrolle in vielerlei Hinsicht. Sie scheinen sich auch nie am Waren- und Geldhandel beteiligt zu haben. Klöster außerhalb Europas verlangen nicht unbedingt Keuschheit oder Zölibat - was nicht dasselbe ist. Zölibatär leben heißt nicht unbedingt keusch leben, sondern nur ehelos - eine Frage des Erbrechtes. Zölibat bedeutet schlicht Ehelosigkeit bzw. ein Heiratsverbot für Priester. Es war eher eine (katholisch) kirchlich geförderte (gestellte "Haushälterin") serielle Vielweiberei ohne Verpflichtung, was ein Vorteil war (denn die anderen Männer wurden von der selben Kirche für ihren Ehebruch verurteilt und bestraft), bis Luther dann in seinem Bereich mit der Heuchelei und dem Betrug Schluß machte. Es ging um Ehe- und Kinderlosigkeit der kirchlichen Angestellten. Es ging um die Liebe und seelische Bindung an die Kirche, nicht um die sexuelle Keuschheit. Was kümmert das die Kirche als Institution? Das war freiwillig. Oder notwendig dazu, je nachdem. Das Zölibat zielte (und zielt noch heute) auf die Gefangenschaft der SEELE der der Kirche dienenden Priester. Es war ihnen verbothen, sich an eine Frau zu binden und es war Frauen unmöglich, aus ihren sexuellen oder amourösen Verbindungen mit Priestern Kapital zu schlagen oder Rechte abzuleiten. Katholische Priester oder fehlbare Mönche zahlen keine Alimente, wenn sie Vater werden, da sie quasi kein persönliches Gehalt beziehen, sondern alles der Kirche / dem Orden gehört. Ansonsten konnten die Kirchenmänner im Gegensatz zu den Männern, die sie verheirateten, fröhlich schlafen, mit wem immer sie wollten und wer immer es mit ihnen wollte- und da gab es viele. Für die entstandenen Kinder kam und kommt ggf. die Kirche auf, allerdings ohne Rechtsanerkenntnis. Die Nichtanerkenntnis solcher Verbindungen hielt einen finanziellen Schaden für die Kirche in Grenzen. Die berüchtigten Borgias waren somit nicht die Ausnahme, eher die Regel. Es kann nur sein, daß andere Kirchenfürsten sich zu alt für diesen Scheiß fühlten oder aus anderen Gründen kein Interesse daran hatten. Die katholische Kirche, die damals einzig wahre Kirche, agierte so als Zuhälter oder zumindest als Kupplerin, was sie ja auch war: sie kontrollierte (wie fast jede Religionsinstitution auf dieser Welt) den Sexual- und Heiratsmarkt und hielt sich dafür schadlos; das war die ihr von der Gesellschaft übertragene Aufgabe. Sie war so gesehen nicht nur ein Puff, sie soll auch, beispielsweise in Köln, solche betrieben haben. Nun ja. Interessanterweise scheint es im Mittelalter aus unbekannten Gründen einen Männerüberschuß gegeben zu haben: 60% aller Skelette auf den Friedhöfen waren Männer - nicht mitgerechnet diejenigen, die auf den Schlachtfeldern starben. Wo waren die Frauen? Wurden weibliche Kinder ausgesetzt? Waren sie zu teuer? Auch hier: Geburtenkontrolle. Manche Klöster führten regelrechte Manufakturen mit Hilfe von Wasserkraft etc. Speziell der Zisterzienser- Orden betrieb Zisternen. Darüber hinaus sammelten, lehrten und verbreiteten sie (erlaubtes!) Wissen und führten Auftragsarbeiten aller Art durch, insbesondere das Kopieren von Büchern und anderen Schriftstücken. Es war ein "Dunkles Zeitalter", von Armut geprägt. In den Klöster sammelten sich die Außenseiter der Gesellschaft, alle diejenigen, die heutzutage in psychologischer oder psychiatrischer Behandlung wären: Menschen mit Ticks aller Art, Menschen mit Magersucht und Bulimie, Autoaggression, Schizophrenie, Verfolgungswahn, Manie, Depressionen, Neurosen und Sadisten, Masochisten, Flagellanten, Teufelseher, Verrückte aller Art, deren seltsames und manchmal auch gefährliches Verhalten sie aus der Gemeinschaft der Normalen ausschloß, und die sich von Dämonen geplagt fühlten, wenn sie es nicht schafften, ihre Ticks und Plagen durch Selbstzucht und Ordnung in den Griff zu kriegen und als Selbstkasteiung oder gottgefälliges Fasten oder ähnliche heiliges Werk umzudeuten. Ähnlich wie bei den Sadhus, den "Heiligen Männern" Indiens, die in Asche und Schlamm bedeckt am Ufer des Ganges hocken und den seltsamsten Dingen nachgehen, war bei ihnen wie beiden Indianern Nordamerikas die Grenze zwischen Heiligkeit und Wahnsinn fließend und waren sie auf die Zuwendung ihrer Mitmenschen angewiesen. Diebstahl von Kircheneigentum gab es schon deswegen kaum, weil es von vornherein klar war, wer reich sein durfte und vor allem wer nicht. Anders ausgedrückt: Des Verhalten der "wunderlichen Heiligen" des Mittelalters wäre auch heute ein Fall für die Psychiatrie - auch heute wären sie weggesperrt und unter Aufsicht. Wenn es gelang, einem Tourette- Kranken das Brüllen von Obszönitäten wenn schon nicht auszutreiben, dann ihn wenigstens dazu zu bringen, Heiliges zu brüllen, zu murmeln und zu brabbeln, dann war schon viel gewonnen. ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯